top of page

Die Geschichte der Bürgerinitiative "Rettet Rudows Felder"

1970er Jahre

Tipp: Am rechten Rand können Sie zu den unterschiedlichen Abschnitten und Meilensteinen navigieren.

Auf dieser Seite finden Sie die Geschichte unserer Bürgerinitiative "Rettet Rudows Felder"

Sie wollen wissen was heutzutage in der Bürger initiative "Rettet Rudows Felder" passiert? Hier geht es zu unserem Newsletter!

1970er Jahre

Verlust riesiger Feldflächen in Rudow durch den Bau der Gropiusstadt zwischen Johannisthaler Chaussee und Zwickauer Damm.

Baustopp durch den Senat in den Außenbereichen:  Freiflächen sollen unbedingt erhalten werden. Bauen nur noch innerhalb des S-Bahn – Rings.

Stadtrandkonzept des Senats: Dem Bereich Rudow wird große Bedeutung als Naherholungsgebiet zugewiesen.

Erste Widerstand der Rudower:  Gründung der „Projektgruppe Rudow“ durch die „Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz“

Abriss der Dauerkolonie auf dem Pfarrland. Verkauf des Geländes durch die ev. Kirche Rudow an die „Neue Heimat“.

Veröffentlichung des Landschaftsplanes Rudow.  Das Büro Flechner stellt für Rudow Süd 15 (!) Fehlentwicklungen fest.

1980er Jahre

1980er Jahre

1980: Gründung der Aktionsgemeinschaft „Landschaftsschutz Rudow“

1980: Bezirksamt Neukölln zur Bebauung der Felder am Selgenauer Weg: „es bestehen keine Bauabsichten des Eigentümers (ev. Kirche)“. Das Ackerland bleibt erhalten.

1981: Beschluss des Bezirksamtes Neukölln: Erstellung von Landschaftsplänen für Rudow-Süd: Die letzten größeren zusammenhängenden Feldflächen sind zu schützen.

1982:  Gründung einer Bürgerinitiative mit dem Ziel: Erhaltung aller Freiflächen in Rudow

1982 und Folgejahre

Auftritt der BI im SFB Fernsehen und Rundfunk

Übergabe von 6.000 Unterschriften gegen die Bauabsichten des Bezirksamt Neukölln. 

Bausenator Rastemborski erklärt, dass die Bezirksverordnetenversammlung bei Zustimmung zu einem Landschaftsplan keine Bebauung der Felder erfolgt. 

 

Die Versammlung stimmt dem Plan mit großer Mehrheit zu, so dass damit die Felder gerettet erschienen.

Wegen eines angeblichen Formfehlers lehnt der Senator den Antrag ab und erteilt die Baugenehmigungen.

Klage der Bürgerinitiative vor dem Verwaltungsgericht. Es wird bescheinigt, dass das Bauvorhaben in mindestens 4 Punkten nicht rechtmäßig ist. Trotzdem wir die Klage abgelehnt: Ein unmittelbares Nachbarschaftsrecht ist angeblich nicht betroffen.

  

Der Senat erteilt Sonderbefreiungen. Das Schicksal dieser großen Feldfläche ist damit besiegelt.

Gutachten Jacoby – Martin – Pächter/ Seebauer: Die restlichen Freiflächen in Rudow sind unbedingt unter Schutz zu stellen.

Gutachten Nr. 3 – diesmal vom Büro Dr. Szamatolski, vorgestellt auf der Grünen Woche. Nochmaliges Betonen der Wichtigkeit, die letzten Freiflächen in Rudow zu erhalten. Forderung an die Politiker, endlich den Landschaftsplan zu verwirklichen.

 

Die Verantwortlichen der ev. Kirchengemeinde Rudow bekräftigen den schriftlich gefassten Beschluss des GKR, das Feld zwischen Neuhofer Str. und Ostburger Weg nicht zur weiteren Bebauung freizugeben.

Im Rahmen der Bebauung der Rudower Felder sind laut Presseberichten ca. 16 Millionen DM Bestechungsgelder geflossen. Der Beauftragte der ev. Kirche wird in diesem Zusammenhang verklagt, verurteilt und inhaftiert.

Fazit: Nicht Wohnungsnot und die Sorge um Arbeitsplätze waren für die Bebauung der Felder verantwortlich, - sondern allein die Höhe der Bestechungsgelder.

Erstes Rudower Erntedankfest auf dem Hof Mendler, - initiiert von der Bürgerinitiative - mit Gottesdienst unter freiem Himmel. 6.000 Besucher kommen spontan. Seit dieser Erstveranstaltung findet das Fest jährlich statt.

Nachwort: Die Bürgerinitiative hat die Felder nicht retten können, wohl aber sind Baukörper und Geschossflächenzahlen deutlich reduziert worden. 

1982 und Folgejahre

1990er und 2000er Jahre

Die Betonierung Rudows hat inzwischen weiter zugenommen. Die weiten Feldflächen zwischen Waltersdorfer Chaussee und Schönefelder Chaussee sind ebenfalls zugebaut worden.

(Bauprojekt „Rudower Felder“ zynisch genannt)

Clay-Oberschule, seit 1992 durch Asbestverseuchung von der Lipschitzallee ausgelagert, untergekommen in einem Ersatzbau am Bildhauerweg 9 (bis dahin ein Kornfeld!).

Den Anwohnern wurde zugesagt, dass die Schule nach 6 Jahren auf den ursprünglichen Standort zurückkehrt. Aus diesem wurde der „Campus Efeuweg“.  Aus 6 Jahren wurden 20 Jahre.

1990er und 2000er Jahre

2009 und Folgejahre

2009 und Folgejahre

Interne Information der Lehrer auf einer Schulkonferenz über aktuelle Pläne über einem Schulneubau auf dem Feld zwischen Neuhofer Str. und Ostburger Weg (also keine offizielle Information der Bürger über das geplante Bauvorhaben).

Auf Initiative der BI erfolgt eine Info-Veranstaltung mit ca. 200 Teilnehmern in der Mensa der Clay-Schule. Teilnehmer aus der Politik: Volksbildungsstadtrat Schimmang und der Neuköllner Bezirksbürgermeister Buschkowsky.

Den Äußerungen der Politiker ist zu entnehmen, dass sich der Bezirk und die ev. Kirche bereits auf die Bebauung des Feldes mit dem Schulneubau geeinigt haben.

Die BI weist nach, dass dieses Projekt für 1.200 Schüler wegen der fehlenden Infrastruktur unrealistisch ist. Außerdem sollen große Sportflächen mit Flutlichtanlagen gebaut werden.

 

Die Rücksichtslosigkeit der Politik und der ev. Kirche gegenüber den Bürgern wird dadurch deutlich, dass man plant, für die notwendigen Straßenerweiterungen Teilenteignungen der Anlieger vorzunehmen. Der Ärger der Betroffenen ist riesig, zumal seitens des Bezirksamtes und seitens der ev. Kirche keine Informationen an die Betroffenen erfolgt.

Die BI und einige Anlieger des Feldes (als sog. „direkt Betroffene“) beauftragen ein Anwaltsbüro mit der Wahrung ihrer Interessen. Aufgrund der angedrohten Klagen und der darin enthaltenen fachlichen Ausführungen, entschließt sich die Politik, von einer Bebauung des Feldes abzusehen (die ev. Kirche versucht - entgegen der Entscheidung der Politik - die Bebauung trotzdem durchzusetzen, was - Gott sei Dank – misslingt).

Weitere Aktivitäten der BI zur Erhaltung von Grünflächen und Felder in Rudow, u. a. Unverständnis über den Abriss des alten Gemeindezentrums an der Köpenicker Str. und die völlig misslungene Bebauung der ehemaligen Grünflächen mit Reihenhäusern.  

Das Jahr 2018

Im Mai wurde eine Änderung des FNP (Flächennutzungsplan) durch den Senat beantragt (mit Unterstützung des Bezirksamtes und der ev. Kirchengemeinde Rudow).

Bisher war das Feld als Grünfläche mit der Möglichkeit der sportlichen Betätigung ausgewiesen. Die GFZ (Geschossflächenzahl) der Umgebung des Feldes ist mit 0,4 und 0,6 festgelegt.

Beantragt wurde für das Feld eine sog. W 2, d.h. eine GFZ von 1,5 bis 1,7. Dies würde u. U. eine Bebauung inmitten von EFH mit bis zu 6-geschossigen Wohnbauten zulassen.

Eine Informationsveranstaltung der Kirche im Gemeindehaus mit Bezirksamtsvertretern, Kirchenverantwortlichen, der beauftragten Planungsgesellschaft und der BI vor ca. 200 Rudowern führt zu der Erkenntnis, dass sich ca. 95 % aller Anwesenden für den Erhalt des Feldes und gegen die geplante Bebauung ausgesprochen haben.  

Das Jahr 2018

Das Jahr 2019

Das Jahr 2019

Eine erste Information, dass das Feld zwischen Ostburger Weg und Neuhofer Str. nun doch - auf Bestreben der ev. Kirche Rudow - bebaut werden soll. Die BI wird gebeten, ein Mitglied zur Mitarbeit der neu gegründeten AG Mettefeld zu benennen.

Es wird durch die BI zur Kenntnis genommen, dass der Beschluss zur Bebauung des Feldes bereits 2017 gefällt wurde. Die AG Mettefeld hat nur die Aufgabe, die Art der Bebauung festzulegen. Eine Bürgerbeteiligung, ob das letzte Feld in Rudow-Süd bebaut wird oder nicht, fand nie statt, da man längst mit dem Bezirk übereingekommen war, eine Wohnhausbebauung durchzuführen.

Die Kirche stellte für die Bauvorbereitung und Planung die erforderlichen Mittel bereit (geschätzt ca. 300.000 €).

Weder die betroffenen Landwirte noch die Anwohner wurden von den Verantwortlichen der Kirchengemeinde Rudow vor der Bebauungsentscheidung informiert.

 

Kenntnisnahme der BI von 2 durch den Bezirk in Auftrag gegebene Gutachten (Wohnbaupotentialstudie und Konzept für die soziale Infrastruktur Neukölln): Beide Gutachten kommen zu dem Ergebnis, dass auf dem Feld höchstens 45 Wohneinheiten als Einfamilienhäuser gebaut werden dürfen. Die Ergebnisse dieser Gutachten werden bis heute durch den Bezirk vollständig ignoriert! 

Das Jahr 2020

Die von der Kirche beauftragte Planungsgesellschaft wird auf Kosten der Kirchengemeinde einen Architektenwettbewerb ausschreiben. Die Rahmenbedingungen sehen eine 4-geschossige Bauweise vor. Geplant ist weiterhin, nach dem kooperativen Berliner Baulandmodell zu bauen, d. h. mindestens 30 % Sozialwohnungen und Übernahme aller Kosten durch den Bauträger z. B. für Schul- und Kita-Bauten. 

Stand heute (August 2020) ist bisher keine Reaktion des Senats oder des Bezirks auf die Stellungnahme unseres Anwaltes zur Änderung des FNP erfolgt. Offensichtlich wird von Seiten des Bezirks und der Kirche davon ausgegangen, dass man die Änderung des FNP durchsetzen kann, da bis heute keine Argumente unserer Seite in die Planungen des BA Neukölln und der Kirche eingeflossen sind.

Vor Übergabe der Unterlagen an die Architekten für den Wettbewerb war durch die Kirche zugesagt worden, nochmals eine Informationsveranstaltung durchzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie entfällt dies voraussichtlich, so dass den Architekten die Bedenken der Rudower Bürger vorenthalten werden.  

Das Jahr 2020

Sonstige Aktivitäten der Bürgerinitiative

Diverse Schreiben an Politik und Kirche mit der Bitte, das Vorhaben der ev. Kirche Rudow zu verhindern.

Weitere schriftliche Auseinandersetzung mit dem Baustadtrat Neukölln.

 

Treffen mit Bezirks- und Landespolitikern.

 

Information im Rudower Magazin über die Bebauung des Feldes. 

Sonstige Aktivitäten der BI

Schlussbemerkung

Die BI besteht weiterhin darauf, dieses letzte Feld in Rudow-Süd zu erhalten, da in der Vergangenheit mehr als genug Feld- und Grünflächen geopfert wurden. Die BI wird weiterhin alle Rudower Bürger bitten, sich gegen die Bauwut der evangelischen Kirche Rudow einzusetzen, um die Vernichtung der letzten Freiflächen und die Beseitigung von landwirtschaftlichen Flächen in Rudow zu verhindern.

Schlussbemerkung
bottom of page